Welpenratgeber

Der Briard
Ein Herz mit Haaren drum herum, so nennen ihn seine Freunde und Liebhaber – den Berger de Brie, oder kurz Briard.

Ursprünglich stammt der Briard aus Frankreich. Als Hütehund, vorwiegend an Schaf- und Viehherden, ist er ein intelligenter, sensibler, bewegungsfreudiger und sehr temperamentvoller Geselle.
Seine Bewegungen sind geschmeidig und fließend (ähnlich einer Raubkatze) und bei keiner anderen Rasse in dieser Schönheit zu finden. Seine Eigenschaften als sehr gelehriger und selbstständig arbeitender Hund führten dazu, dass der Briard im 1.Weltkrieg als Verwundetensuchhund und als Nachrichtenüberbringer eingesetzt wurde.

Da er heute kaum noch in seiner ursprünglichen Funktion eingesetzt wird, erobert er sich seine Familie als neue „Herde“, die es zu beschützen und zu bewachen gilt. Die Kinder finden im Briard einen vorsichtigen und liebevollen Freund. Richtig gehalten und erzogen ist der Briard ein anhänglicher, verschmuster Wegbegleiter, der glücklich ist, wenn er mit den Seinen zusammen sein darf. Sein nicht ganz einfacher Charakter erfordert jedoch Menschen mit Hunde-Verständnis, damit er sich richtig entfalten kann.

1863 auf einer Ausstellung in Paris im Bois de Bologne wird der Briard platziert

und als Rasse anerkannt. Der Rüde „Sans Gene“ ist der erste Briard, der 20 Jahre später ins französische Stammbuch eingetragen wird.

1897 wurde in Frankreich ein Rassestandard erarbeitet, der, mehrmals überarbeitet, heute noch weitgehend in seiner Fassung von 1925 gilt.

Seit etwa 30 Jahren wird er in Deutschland gezüchtet und findet immer mehr Liebhaber. Inzwischen gibt es in Deutschland zwei Zuchtverbände, die dem VDH angeschlossen sind, den Club für französische Hirtenhunde (CfH)

und den Briard Club Deutschland (BCD).

Ziel ist es, durch kontrollierte Zucht, den Berger de Brie möglichst in seiner Originalität zu erhalten.

Fell und Farben

Das Haar ist lang, gedreht und trocken mit leichter Unterwolle.

Die Farben sind schwarz, grau und fauve.

Wichtig ist die Gleichmäßigkeit der Farbe. Fauve (weizenfarben) muss einen warmen Farbton haben und darf nicht zu hell sein. Bitte nicht erschrecken, wenn Ihr fauver Briard im ersten Jahr sehr hell wird, er dunkelt wieder nach. Seine endgültige Farbe hat er ungefähr mit drei bis vier Jahren.

Wenn Sie einen Briard mit dieser Fellqualität haben, dann kämmen Sie ihn alle

14 Tage einmal gründlich durch und – gut. Waschen sollten Sie den Briard nur,

wenn unbedingt nötig (Gülle, Aas…), in allen anderen Fällen reicht ein Bad mit

klarem Wasser oder ein Bad in der Natur. Sollte Schnee gefallen sein, hat sich

ein fetthaltiges Spray für die Füße und den Beinbehang gut bewährt.

Größe

Hündinnen dürfen, laut Rassestandard, 56 bis 64 cm und die Rüden 62 bis 68 cm groß werden.

So, es gibt natürlich noch einige andere Kriterien die ein Briard, für den Rasse-standard, erfüllen muss aber ich denke, für einen Querschnitt ist das erstmal genug.

Wer mehr über den Standard des Berger de Brie erfahren möchte:

http://www.barnim.net/standard/

Sie suchen Informationen über einen bestimmten Briard:   http://www.barnim.net/pedigree/

oder Züchter:   http://www.briardworldnet.info/

Wesen und Charakter

Der Briard ist ein Hütehund, dies sagt bereits viel über seinen Charakter aus. Im Standard steht geschrieben: „rustikaler Hund,

wendig, muskulös und gut proportioniert, mit lebhaftem und

aufgewecktem Benehmen, weder aggressiv noch ängstlich.“

Er ist von Natur aus, ein sehr temperamentvoller, arbeitseifriger, selbstbewusster und zugleich eng auf seinen Führer bezogener Hund mit schneller Auffassungsgabe, Charme und viel Fröhlichkeit. Das Bewachen liegt ihm im Blut.

Dank seiner hervorragenden Ausbildungsfähigkeit können Sie mit ihm alle erdenklichen Hundesportarten betreiben. Briards finden wir in

Rettungshundestaffeln, beim Agility, im Breitensport,

an der Herde, im Obedience, beim Dog Dancing, bei der Fährtenarbeit, in der Schutzhundeausbildung, Trickdogging und nicht zu vergessen bei der Hütearbeit.

Sie sehen, egal was, Hauptsache Beschäftigung und Bewegung, er ist nahezu ein Hund für alle Fälle!

Sie werden feststellen, dass der Briard geradezu danach drängt eine Aufgabe von Ihnen zu bekommen. Sein Bedürfnis mit seiner Herde zu leben, erfordert von seinen Menschen viel Engagement, denn er braucht viel Bewegung (er wird mit Begeisterung mit Ihnen Rad fahren), Spiel und eine Aufgabe. Er wird unglücklich sein, wenn Sie ihm diese Möglichkeiten nicht bieten. Der Briard ist immer bemüht, es Ihnen Recht zu machen und die ihm gestellten Aufgaben zu erfüllen. Manchmal liegt eher in seiner überschäumenden Begeisterung das Problem der Ausbildung.

Seiner Familie ist der Briard treu ergeben, er zeigt sich verspielt, aufgeweckt, verschmust und lebensfroh. Fremden gegenüber ist er jedoch eher zurückhaltend

und distanziert. Gibt man ihm aber die Zeit zum „Kennen lernen“, nimmt er auch zu Fremden gerne Kontakt auf.

Als Schäferhund, dessen Aufgabe nicht nur das Hüten, sondern auch die Verteidigung der Herde ist, zeichnet er sich durch Wachsam- und Wehrhaftigkeit aus, die mit einer Reserviertheit, mitunter Misstrauen fremden Menschen gegenüber und mit einem mittleren Aggressionsniveau einhergehen.

Bei richtiger Haltung ist er ein fröhlicher, anhänglich – verschmuster, drolliger Kamerad, der den Wunsch hat: Bei allen Aktivitäten seines Familienrudels dabei sein zu dürfen. Andererseits erweist er sich als ruhiger Wohnungsgenosse, wenn Sie ihre Ruhe haben wollen.

Der Briard ist kein Hund für eine Zwingerhaltung!

Grundausstattung

Liegeplatz

Damit sich Ihr kleiner Liebling sich gleich bei Ihnen wohl fühlt, sollten Sie sein neues Heim hunde- und vor allem welpengerecht ausstatten. Als Liegeplatz eignet sich am besten ein beißfester Kunststoffkorb, den Sie mit einer kuscheligen, weichen Decke ausstatten sollten. Halten Sie zum wechseln bitte mehrere Decken parat, da diese aus hygienischen Gründen anfangs häufig gewechselt und gewaschen werden sollten.

Später, wenn Ihr kleiner Frechdachs etwas erwachsener ist und nicht mehr alles zernagt und auseinander nimmt, können Sie ihm auch ein schnuckeliges Schaumstoffbett oder einen Weidenkorb herrichten.

Futternapf

Besorgen Sie sich bitte zwei standfeste und leicht zu reinigende Näpfe.

Ideal sind Edelstahlnäpfe, sie sind nahezu unverwüstlich.

Die Näpfe sollten Sie nicht zu groß wählen, sonst könnten Sie sich leicht bei

der Futtermenge verschätzen.

Wir haben einen höhenverstellbaren Ständer mit zwei Näpfen genommen.

Das erste Spielzeug

Für die gesunde Entwicklung von Kiefer und Zähnen sollte Sie

Spielzeug wählen, dass die Kaumuskulatur stärkt und zum

Reinbeißen  und zerren anregt.

Das dürfen Sie nicht vergessen!

Schauen Sie bitte in den Impfpass, der Termin für die nächste fällige Impfung,

die Sie auf keinen Fall versäumen dürfen, ist hier eingetragen.

Die nächste Wurmkur sollte Ihr Liebling im Alter von 12 Wochen bekommen.

In Deutschland sind alle Hund Hundesteuerpflichtig. Sobald Sie Ihren Welpen in Empfang genommen haben, sollte Sie ihn umgehend bei Ihrer Gemeinde- oder Stadtverwaltung anmelden.

Da Hunde, anders als Katzen, nicht über die Privathaftpflicht-Versicherung mitversichert sind, ist es ganz wichtig, für Ihren kleinen Frechdachs sofort eine separate Hundehaftpflichtversicherung abzuschließen.

  • Der Welpe wird abgeholt

Holen Sie den Welpen möglichst früh am Tag bei uns ab.

Je länger er Zeit findet, sein neues Heim zu erkunden und zu

untersuchen, desto weniger wird er in der ersten Nacht nach

seiner Mutter und den Geschwistern weinen.

Wir werden dem Welpen an diesem Tag kein Futter geben, damit dem kleinen Kerl

bei der Autofahrt nicht übel wird.

Bei der Autofahrt sitzt der Welpe am besten, auf einer Decke,

zu den Füßen des Beifahrers oder auf seinem Schoß. Dort schaukelt

es am wenigsten und Sie können ihn bei Bedarf beruhigen.

Aber Vorsicht mit Heizung und Gebläse! Die erste kleine Pause sollten Sie nach ca. 15-20 Minuten einplanen, später dann alle 1-2 Stunden.

Bitte vermeiden Sie es auf Autobahnrastplätzen anzuhalten, da er sich hier mit allen möglichen Krankheiten anstecken kann. Futter wird der Kleine nicht benötigen, aber bieten Sie ihm bitte unbedingt Wasser an. Sollte dem kleinen Racker im Auto ein kleines Missgeschick passieren, schimpfen Sie bitte nicht mit ihm, es könnte ihm das Autofahren für immer verleiden!

  • Zu Hause angekommen

Dieser Tag ist für den kleinen Kerl ein großes Ereignis und eine große Umstellung! Deshalb sollte man, so schwer es auch fallen mag, verhindern, dass sich zu Hause die Großfamilie oder Freunde, fremde Hunde oder Katzen zu seiner feierlichen Begrüßung versammeln, er soll vielmehr möglichst nur

in Gesellschaft seiner neuen Familie sein neues Heim in Ruhe erschnüffeln und erkunden.

Geben Sie ihm das Gefühl der Geborgenheit. Er hat die Geborgenheit seines alten Rudels und seiner Mami verloren und wird mit neuen Personen, Geräuschen und Gerüchen konfrontiert. Lassen Sie dem Hund die Zeit und Ruhe, die er braucht, um seine neue Umgebung zu erkunden. Achten Sie darauf, dass der Kleine von anderen Familienmitgliedern (vor allen Dingen Kindern) nicht überfordert wird und zeigen Sie ihm, dass sie Ihn beschützen und er sich auf Sie verlassen kann.

Damit ist natürlich nicht gemeint, dass Sie den Welpen „verhätscheln“ und ihn von

allen Situationen fernhalten sollen, die ihm Angst machen. Vermitteln Sie dem Hund Sicherheit und zeigen Sie ihm, dass er Ihnen absolut vertrauen kann. Gehen Sie anfangs immer in die Hocke, wenn Sie sich dem Welpen zuwenden oder ihn rufen.

Wird der Hund von „hoch oben“ angesprochen oder gerufen, kann das auf ihn sehr bedrohlich wirken. Außerdem ist es leichter zu einem Gesicht ein vertrautes Verhältnis herzustellen als zu einen Paar Beinen (Hundeperspektive). Vertrauen ist der Grundstein für ein harmonisches Zusammenleben und erfolgreiche Hundeerziehung!

Verzichten Sie in den ersten Stunden auf sämtliche „Erziehungsversuche“, d.h., wischen Sie eventuelle Pfützen oder Häufchen kommentarlos weg, räumen Sie Dinge, die er nicht haben darf (Schuhe, Blumengestecke, Kinderspielzeug usw.) beiseite, und sollte er doch etwas tun, was sie unterbinden wollen, nehmen sie ihn ohne ihn zu tadeln weg und lenken ihn mit etwas Anderem ab. Einen Welpen dürfen sie erst dann maßregeln, wenn er Ihnen gegenüber ein Grundvertrauen entwickelt hat!

Wenn er alles erkundet hat, zeigen Sie ihm wo sein Futter- und sein Wassernapf stehen, und geben ihm sein Futter. Vielleicht mag er nicht fressen, dann war die ganze Aufregung womöglich zu viel für ihn – zwingen Sie ihn nicht –. Hat er gefressen und / oder getrunken, nehmen Sie ihn sofort auf den Arm und tragen ihn hinaus, damit er sein Geschäft erledigen kann. Dann zeigen Sie ihm seinen zugedachten Schlafplatz. Nach dem Essen und dem Sichlösen wird er schlafen wollen.

… es wird Abend  

… und ihr neues Familienmitglied wird versuchen in Ihr Bett zu krabbeln. Die Entscheidung, ob der Hund ins Bett oder aufs Sofa darf, liegt ganz allein bei Ihnen. Hierzu möchte ich Ihnen keine schlauen Ratschläge geben, da die Meinungen zu diesem Thema sehr weit auseinander gehen und eine ideale Ver- oder Vorgabe von Hausregeln orientiert sich, so denke ich, immer am Einzelfall.

Kein Hund, der in einer gut funktionierenden Sozialstruktur lebt, wird zur Dominanz gefördert, wenn er mit Ihnen kuscheln darf oder als erster sein Fressen bekommt usw.…

Dem Hund darf nur nicht der Eindruck vermittelt werden, alles wäre es „seins“.

Selbstverständlich braucht der Hund seine Rückzugsmöglichkeiten (Hunde-Korb, Decke in einer ruhigen Ecke, aber nicht völlig abseits vom Geschehen).

Liegt der Welpe auf seinem Platz, darf er dort nicht gestört werden

– gerade für Kinder ist das Hundebett absolute Tabuzone.

Liegt der Hund aber auf dem Sofa oder anderen Plätzen, die der ganzen Familie zugänglich sind, hat er diese zu räumen, wenn Sie oder z.B. Besucher den Platz für

sich beanspruchen. Schläft der Welpe also auf dem Sofa und Sie wollen sich

hinsetzen, wecken Sie ihn ruhig und schicken Sie ihn runter. Es empfiehlt sich, den Hund von Anfang an nur nach Aufforderung aufs Sofa oder Bett springen zu lassen.

Denn wenn Sie z. B. nach einem Spaziergang im Regen einen Schreikrampf bekommen, wird Ihr Hund nicht verstehen, warum er plötzlich nicht mehr das tun soll, was er

doch immer tut.

Darf der Welpe nicht aufs Sofa, setzen Sie sich oft zu ihm auf den Boden.

Die ersten Nächte… sind hart

Der kleine Kerl sollte im Schlafzimmer schlafen dürfen, es wäre grausam, wenn Sie ihn zwingen würden, allein in einem anderen Zimmer schlafen zu müssen, gerade für einen Welpen, der bislang immer an Mutter und Geschwister gekuschelt geschlafen hat.

Sie können den Welpen in einen großen, hohen Karton (mit einer kuscheligen Decke) neben sich an das Bett stellen. Er wird ihre Nähe spüren und sie Atmen hören.

Da der Lütte sein Nest (Karton) nicht beschmutzen möchte, wird er sich bei dringenden geschäftlichen Angelegenheiten durch den Versuch aus dem Karton zu klettern bemerkbar machen. Sie können ihn dann schnell an den, dafür vorgesehnen Platz  tragen und bei Erfolg dann überschwänglich dafür loben.

Stubenreinheit

Wie schnell ihr Welpe sauber wird, liegt an Ihnen!

Jeder Hund hält von sich aus gerne seine Umgebung sauber, d.h. eigentlich geht das Sauberwerden bei einem Hund, der ohne Ängste und Zwänge erzogen wird, wie von selbst. Beginnen Sie sofort mit der Erziehung zur Stubenreinheit. Regelmäßige Fütterung und Spaziergänge sind die ersten Schritte

in diese Richtung. Der Hund muss sich an einen bestimmten Tagesablauf gewöhnen.

Keine Angst, das ist gar nicht so schwierig. Beginnen Sie damit, dass Sie ihn immer sofort nach dem Aufwachen und dann alle zwei Stunden zum Lösen hinausbringen.
Beobachten Sie Ihren Welpen! Welpen zeigen das nahe „Unheil“ recht zuverlässig an. Mit unterschiedlichen Gesten zeigt der Hund an, dass er ein Geschäft verrichten muss. Achten Sie deshalb sehr sorgsam auf das Verhalten des Tieres und studieren Sie seine Körpersprache, um den Hund zu verstehen und rechtzeitig eingreifen zu können. Meist läuft das Tier im Kreis, beginnt zu schnüffeln, wird unruhig, winselt

vor der Tür, oder wirft ihnen einen ängstlichen Blick zu. Dann ist es höchste Zeit,

„Gassi“ zu gehen. Gehen Sie mit Ihrem Zögling unverzüglich an die, dafür vorgesehne Stelle (so lernt er gleich, wo sein „Platz“ ist) und sagen immer das gleiche Wort dabei,

z.B. mach Pipi`, geh` Knödeln oder Turnschuh, welches Wort ist ganz egal.

Nach Beendigung des „Geschäftes“ überschütten Sie ihn mit Lob und Streicheleinheiten, auch ein Leckerchen kann dabei sehr gute Dienste verrichten, denn, verbindet er das sich „draußen Lösen“ mit etwas Angenehmen,

wird er bemüht sein, dies so oft wie möglich zu wiederholen.

Wann sollten sie mit Ihrem Hund vor die Tür gehen?

  • Am Morgen
  • Nach der Fütterung
  • Nachdem der Hund allein gelassen wurde
  • Vor dem Schlafengehen
  • Wenn das Tier mit Gesten zeigt, dass es sein Geschäft erledigen will
  • Nachdem der Hund geschlafen (geruht) hatte

Vergessen Sie alles, was Sie je über „ausschimpfen“ oder gar „Schnauze in die Schweinerei tunken“ gehört haben. Solche Methoden gehören ins Mittelalter und würden das Tier nur verunsichern. Ist das Geschäft in der Wohnung schon passiert, beseitigen Sie es kommentarlos, denn Hunde können Ihren Ärger über bereits Geschehenes nicht verstehen. Bleiben Sie immer gelassen, setzen Sie Ihren Welpen nicht unter Erwartungsdruck, der eine kapiert es eben schneller und der andere langsamer – aber am Ende haben es doch noch alle gelernt!

Vermeiden Sie Überanstrengung!

In den ersten sechs Lebensmonaten können Sie täglich miterleben, wie Ihr

kleiner Wonneproppen regelrecht in die Höhe schießt. Der Wachstumsprozess

verläuft in zwei Phasen.

Zunächst schnellen die Welpen in die Höhe. Erst nachdem das Größenwachstum abgeschlossen ist, beginnt sich der Brustkasten zur endgültigen Breite auszuformen, bis auch die Körperproportionen langsam stimmig werden.

Das überaus schnelle Hochschießen in der ersten Phase ist nicht ganz unkritisch,

denn in nur wenigen Monaten wird eine riesige Muskelmasse aufgebaut, die von einem noch sehr weichen, nicht ausgereiften Knochengerüst getragen werden muss.

Da der Briard kein kleiner Hund ist, müssen Sie umso umsichtiger und vorsichtiger während dieser Zeit mit ihm umgehen. Jegliche Überanstrengung sollten Sie strikt vermeiden, damit das noch relativ weiche Knochengerüst Ihres Lieblings keinen bleibenden Schaden davonträgt. Häufiges Treppensteigen und Ausläufe am Fahrrad sind während dieser Zeit reines Gift für das noch unreife Skelett.

Bedenken Sie bitte bei all Ihren Unternehmungen, dass das Knochengerüst

Ihres Hundes erst mit ca. zwei Jahren seine volle Festigkeit erreicht.

Erst dann ist es für große Belastungen ausreichend gerüstet!

Packen Sie ihn aber nicht in Watte…  

Trotz aller Vorsicht- packen Sie Ihren Hund vor lauter Angst nicht in

„Watte“. Junge Hunde brauchen Bewegung und müssen sich austoben.

Schön ist es, wenn ein Garten zur Verfügung steht. Aber auch der ersetzt

nicht den täglichen Spaziergang, denn junge Hunde müssen regelmäßig Gelegenheiten bekommen, mit Artgenossen zu spielen. Nur so sind sie in der Lage, ein normales, gesundes Verhältnis zu ihnen zu entwickeln.

Aber, genauso wichtig wie der tägliche Auslauf ist der ungestörte Platz zum Ausruhen. Welpen schlafen – wie Babys – am Anfang noch ziemlich viel, und diesem Bedürfnis müssen Sie unbedingt Rechnung tragen. Achten Sie darauf, dass Ihr

neues Familienmitglied genügend Ruhephasen bekommt.

Welpenschule

Ihren Welpen haben Sie um die achte Woche herum bei uns abgeholt, so kann er problemlos auf den Menschen

geprägt werden und lernt die Einordnung in sein neues Menschenrudel. Dadurch wird jedoch der Lernprozess der innerartlichen Kommunikation (wie benimmt man sich von Hund zu Hund) unterbrochen. Geben Sie dem Kleinen aber genügend Zeit (ich empfehle nicht vor der 12. Lebenswoche) sich an sein neues Heim und seine Umgebung zu gewöhnen bevor Sie mit ihm in eine Welpenschule gehen.

In den meisten Welpenschulen steht das Spielen und Toben mit gleichaltrigen im Vordergrund. Die ursprüngliche  Idee der Prägungsspieltage war, dass sich Welpen durch das Spielen miteinander gutes Sozialverhalten beibringen.

Leider ist oft genau das Gegenteil der Fall, denn dies zu erwarten

wäre wie wenn sich eine Gruppe Analphabeten gegenseitig Lesen

und Schreiben beibringen sollte. Hundekinder sollten den „höflichen“ Umgang von erwachsenen, gut sozialisierten und

extra dafür ausgewählten Hunden lernen.

Ich kann Ihnen nur ans Herz legen eine Welpengruppe zu suchen, in der o. g. erwachsene Hunde mitlaufen und –erziehen und schauen Sie sich das Geschehen

bitte vorher schon einmal an.

Eine gute Welpenschule wird mit Ihnen und ihrem Hund auch schon Sitz, Platz, Komm oder Hier und das Aus üben. Sie werden sich an verschiedenen Orten (Bahnhof, Fußgängerzone usw.) treffen, vielleicht ein Altersheim oder Kindergarten besuchen, Fahrstuhl fahren, schwimmen gehen oder Bekanntschaft mit einem Pferd, einer Schubkarre oder Fahrrad machen.

Zeigen Sie Ihrem Welpen die Welt

Machen Sie Ihr Briardbaby mit allem Vertraut, was der erwachsene Hund kennen sollte. Seine angeborene Zurückhaltung gegenüber fremden Menschen erfordert es, gerade dem Welpen sehr viel positiven Kontakt zu anderen Menschen, als vertrauensbildende Maßnahme, zu ermöglichen. Unterstützen Sie ihn, um sein Selbstbewusstsein zu fördern und zu stabilisieren. Fördern Sie den Kontakt zu anderen Tieren und Menschen jeden Alters. Beschützen Sie ihn und geben ihm Halt wo es nötig ist, er wird sich dann in ihrer Nähe sicher fühlen.

  • Fahren Sie mit ihm mal mit dem Bus und der Bahn, auch im Bahnhof gibt es viel zu entdecken. Sie können Fahrstuhl fahren, die Schließfächer öffnen und Schließen, sich mit ihm Lautsprecherdurchsagen anhören und ein- und ausfahrende Züge beobachten usw.
  • Gehen Sie mit ihm durch eine Fußgängerzone und ein Kaufhaus (Setzen Sie

sich auch ruhig mal irgendwo und warten ab, bis der Lütte sich ruhig verhält

und hinlegt. Ist er entspannt, gehen Sie weiter, denn das ist das Ziel, was

Sie anstreben.

  • Nehmen Sie ihn in ein Restaurant mit. Beachten Sie ihn dort nicht, bis er sich gelangweilt unter den Tisch legt.
  • Besuchen Sie eine Kirmes, einen Flohmarkt oder ein Straßenfest.
  • Gehen Sie mit ihm zu ihrem Tierarzt, ohne ihn behandeln zu lassen.
  • Wenn Sie in der Stadt wohnen, fahren Sie auch `mal aufs Land, oder umgekehrt.
  • Besuchen Sie mit ihm einen Tierpark, machen Sie ihn auf nichts aufmerksam,

gehen Sie gelangweilt an den Tieren vorüber. Andere Tiere sollen für ihn das

normalste der Welt sein.

  • Schlendern Sie mit ihm an Pferde- und Kuhwiesen vorbei
  • Nehmen Sie mal einen Regenschirm, einen weiten Mantel usw. mit auf den Spaziergang.
  • Spielen Sie mal mit einer Plastikplane einer großen Decke, Dosen oder Plastikflaschen.
  • Schieben Sie mal ein Fahrrad neben ihm her und klingeln oder hupen.
  • Setzen Sie sich einfach mal an einer viel befahrenen Straße auf eine Bank.
  • Gehen Sie mit ihm durch einen Park (Jogger,     Radfahrer, spielende Kinder, Spaziergänger und Enten)
  • Schubkarre und Mülltonen
  • Gehen Sie auch mal im Dunkeln an all diese Orte

Für alle Aktivitäten gilt: schenken Sie dem Hund keinerlei Beachtung, wenn er ängstlich reagiert. Denn trösten Sie ihn oder zeigen ihm etwas, machen Sie die Situation zu etwas Besonderem. Ihr Hund soll aber ja alles als „normal“ einstufen und diese Situationen gleichgültig und neutral meistern!

Erziehung – Lob und Tadel – der richtige Zeitpunkt bringt`s!

(Kommunizieren statt kommandieren)

LernzielAlter
An der Leine gehenab 6 Wochen
Kommen auf Zuruf (Hier)ab 8 Wochen
Alleinbleibenab 12-16 Wochen
Sitz & Platzab 12 Wochen
Bei- Fuß- Gehenab 6 Monate

Die Erziehung des Welpen beginnt für Sie bereits an dem Tag, an dem Sie ihn bei uns abholen, denn zu diesem Zeitpunkt wird es Ihnen so leicht gemacht wie nie wieder.

Mit viel Charme und Witz wird Ihr Briardbaby vom ersten Tag an Ihre Konsequenz und Ernsthaftigkeit auf die Probe stellen. Verwechseln Sie Konsequenz aber bitte niemals mit Härte, denn die empfindsame, formbare Briardseele verzeiht  Ihnen Härte nicht! Behandeln Sie ihn bitte immer gleichmäßig und geduldig.

Bedenken Sie bitte, dass Liebe, Einfühlungsvermögen, Konsequenz,

Geduld, Humor und sehr viel Lob (Stimme, Gestik, Streicheln und

Leckerchen) die Schlüsselwörter für eine erfolgreiche Briard-

erziehung sind. Da Hunde ein „Kurzzeit-Gedächtnis“ haben, erfordert jede Aktion des Hundes eine schnelle Reaktion

(1-2 Sek.) von Ihnen – entweder bestätigendes Loben oder

ein entschiedenes Nein!

Machen Sie sich bitte frühzeitig darüber Gedanken, was der Hund darf oder eben nicht. Bleiben Sie konsequent! Der kleine Kerl wird für alles gelobt, was er gut macht, und bei Ungehorsam greifen Sie ebenso schnell ein, so versteht er sehr schnell, was Sie von ihm wollen. Wie beim Lob kann Ihr Hund jedoch auch den Tadel nur dann richtig verknüpfen und begreifen, wenn er sofort, also während der „Untat“ oder

kurz danach ausgesprochen wird.

Verlangen Sie Anfangs aber nicht zu viel von dem Kleinen.

Arbeiten Sie regelmäßig, aber nicht übermäßig. 10 bis 15 Minuten

am Tag sind für den Anfang genug. Teilen Sie die Zeit am besten auf jeweils ca. 5 Minuten auf. Hören Sie auf zu arbeiten, wenn er oder Sie die Freude daran verlieren. Wenn der Hund die Befehle schwanzwedelnd ausführt, haben Sie alles richtig gemacht.

Harte Strafen bringen Ihnen nicht den gewünschten Erfolg, sondern bergen beim sensiblen Briard die Gefahr des Vertrauensverlustes.

Wenn Sie dem Hund eine, von Ihnen nicht gewollte Handlung aufzeigen wollen, dann ignorieren (nicht anfassen, anschauen oder ansprechen) Sie ihn. Zuerst aber muss er wissen, was Sie von ihm wollen, er muss ihr Kommando auch verstehen!

Wenn Sie etwas von ihrem Welpen möchten, erregen Sie zuerst seine Aufmerksamkeit. Dies erreichen Sie in erster Linie durch Ansprache Ihres Hundes mit freundlicher, möglichst hoher Stimme (wenn die Nachbarn komisch gucken, war es richtig!). Das Wort „Schau“

ist ein gutes Signal dafür. Spielaufforderung in Verbindung mit seinem Lieblingsspielzeug oder auch die Motivation über den Fresstrieb, also das Einbringen von Leckerchen, bietet eine gute Möglichkeit. Ebenso spricht ein schnelles Wegrennen vom Hund seinen Spieltrieb und auch sein Bindungsverhalten an. Loben Sie

ihn jedes Mal für seine Aufmerksamkeit!

Heimliches lernen

Ihr Briard wird nicht nur das lernen, was er lernen soll, sondern auch das was er nicht lernen soll. Das heimliche Lernen, also die von Ihnen ungesteuerten Lernprozesse

beim Hund, in denen dieser durch Belohnung bzw. negative

Folgen lernt, mit welchem Verhalten er was erzielen kann, nehmen häufig einen größeren Stellenwert ein als geplante Lernprozesse im Zuge der Erziehung.

Beim intelligenten und lernbegierigen Briard besteht die Gefahr, dass

er durch  inkonsequentes Verhalten seiner Besitzer lernt, wie er diese austricksen kann.

„Hier“ oder „Komm“

Üben Sie diesen Befehl vom ersten Tag an. Rufen Sie so, wenn der Hund Futter

bekommt (siehe auch Hundepfeife) oder wenn Sie mit ihm spielen wollen.

Der Hund muss den Befehl mit etwas positiven verbinden, dann kommt er gerne.

(Wenn Sie vorhaben eine Begleithundeprüfung oder ähnliches zu machen, benutzen Sie bitte ein anderes Wort z.B. „Komm“, weil der Befehl „Hier“ dann auch mit dem Vorsitz verknüpft werden sollte)

Nehmen Sie den Hund bitte nach dem Kommen nicht jedes Mal an die Leine, er wird schnell lernen, dass da in der Ferne etwas Interessantes sein könnte und schaut bei ihrem Kommando erst, was er verpassen könnte. Gehen Sie Anfangs in die Hocke (Sie erscheinen dann kleiner und weiter entfernt) oder motivieren sie den Kleinen durch Klatschen oder ähnlichem. Sie müssen für ihn interessanter sein, als alles andere! Wenn er auf dem Weg zu Ihnen ist, loben Sie in tüchtig, damit er es sich nicht wieder anders überlegt. Ist er bei Ihnen angekommen, loben Sie ihn überschwänglich – ein Leckerchen oder kurzes Spiel ist auch nicht schlecht.

WICHTIG: Laufen Sie ihrem Hund nie nach, wenn Sie ihn gerufen haben, außer wenn  Gefahr besteht. Machen Sie es umgekehrt, gehen Sie in die andere Richtung.  Er bekommt Angst Sie zu verlieren und wird ihnen nachlaufen.

Der Welpe allein daheim …

Hunde sind bekanntlich Rudeltiere. In der Natur bedeutet

es den sicheren Tod für ein Jungtier, wenn es vom Rudel

alleine zurück gelassen wird. Daher kommt auch ein Hundebaby  ganz schön in Panik, wenn es plötzlich alleine bleiben soll.

So niedlich und schmeichelhaft die Anhänglichkeit Ihres Welpen auch ist, Sie müssen ihm möglichst früh beibringen, allein im Haus zu bleiben. Beginnen Sie mit der Übung nach einem ausgiebigen Spaziergang oder einem guten Fressen, denn dann ist der Welpe erschöpft und zieht sich in sein Körbchen zurück. Spielzeug und Kauknochen lenken ihn nach dem Aufwachen ab.

Übungen:

Beginnen Sie ganz langsam. Gehen Sie aus dem Raum, in dem der Hund ist und schließen die Tür für eine halbe Minute. Dieser Zeitraum ist wahrscheinlich zu kurz, als dass sich der Hund schon aufregen kann. Öffnen Sie dann die Tür und belohnen ihn ohne großes Aufhebens mit einem Leckerli. Steigern Sie die Dauer der Abwesenheit Minutenweise, bis Sie schließlich auch mal zur Mülltonne oder in den Keller gehen können. Ziehen Sie sich auch schon mal die Jacke an, damit es so aussieht, als ob Sie länger aus dem Haus gehen.

Das Wichtigste ist: Sagen Sie vorher nichts, wenn Sie gehen. Kein großes Verabschieden und kein Bedauern. Dadurch würde der Hund sich noch bestätigt fühlen, dass seine Panik wohl gerechtfertigt ist.

Kehren Sie nicht zurück wenn Ihr Welpe gerade winselt, sonst verknüpft der Lütte, dass sein Winseln den gewünschten Erfolg gebracht hat.  Irgendwann muss er auch mal Luft holen, dann können Sie den Raum wieder betreten und ihn, kommentarlos, mit einem Leckerchen belohnen.

 „Sitz“

Wenn der Welpe sich von selbst setzt, reagieren Sie und geben

den Befehl „Sitz“ (Das gleiche gilt für „Platz“). Auf diese Weise

bringt Ihr Hund Befehl und Bewegung in Zusammenhang.

Wenn Sie ein Leckerchen über seinen Kopf halten, hebt er

automatisch die Nase und sein Hintern geht in die Sitzposition.

„Platz“

„Platz“ üben Sie Anfangs am besten aus der Sitzposition. Nun tippen Sie mit der  Hand leicht auf den  Boden oder verstecken ein Leckerchen unter ihrer Hand, wenn er sich hinlegt, haben Sie die Belohnung gleich parat.

Werden Sitz und Platz gut beherrscht, kann man durch „Bleib“ erreichen, dass der Hund solange sitzt bzw. liegen bleibt, bis ein anderer Befehl gegeben wird.

„Aus“  

Wenn ihr Welpe etwas im Maul hat, das er loslassen soll, halten Sie ihm mit einer Hand die Augen zu oder drücken leicht auf die Lefzen und geben  dabei den Befehl „Aus“. Sie können auch mit ihm ein Tauschgeschäft machen: Zeigen Sie ihm ein Spielzeug oder Leckerchen und sagen „Aus“, wenn er seine Beute fallen lässt, bekommt er sofort das Leckerchen oder Spielzeug. Dieser Befehl könnte ihrem Hund vielleicht einmal das Leben retten!

Wichtig: Der Hund soll auf das erste Kommando hören! Helfen Sie deshalb nach, bevor  Sie den Befehl mehrmals geben müssen. Aber vermeiden Sie es den Hund dabei zu  berühren, er könnte eine falsche Verknüpfung aufbauen! (Sitzen muss ich nur, wenn mir jemand auf den Hintern tippt, oder beim 3. Hörzeichen)

Sagen Sie lieber Schade und beginnen die Übung von vorn. Eine Belohnung gibt es nur beim 1. Befehl und ein einmal gegebener Befehl muss ausgeführt werden!

Erst wenn der kleine Hund einen Befehl gut beherrscht, sollten Sie mit etwas Neuem beginnen, „Gut“ beherrscht bedeutet, dass der Befehl auch dann korrekt ausgeführt wird, wenn er durch andere Dinge abgelenkt wird z.B. wenn andere Hund dabei sind oder beim Stadtbummel.

Bei allen Befehlen gilt: Geben Sie die Befehle immer in normaler     Lautstärke. Wenn Sie brüllen, reagiert der Hund nur noch auf Brüllen, wenn Sie etwas leiser sprechen, wird er umso aufmerksamer zuhören.

 An der Leine gehen…

Suchen Sie sich zum Üben eine möglichst reizarme Umgebung aus,

nicht gerade die belebte Hundewiese oder einen schmalen Gehsteig.

Wenn nötig tragen Sie ihn oder fahren Sie mit dem Auto zu einer geeigneten Stelle. Setzen Sie sich und Ihren Hund keinesfalls unter Erwartungsdruck, es macht überhaupt nichts, wenn der erste Spaziergang erst nach einigen Tagen stattfindet.

Generell braucht ein Welpe in einer gefahrenfreien Umgebung (Wiese, Feld) überhaupt keine Leine. Sie ist nur nötig, um den Hund vor Gefahren zu schützen (an der Straße, große Menschenmengen). Voraussetzung hierfür ist wieder das Grundvertrauen – ein Welpe, der Ihnen vertraut, wird Ihnen immer folgen und denkt auch nicht daran, wegzulaufen – und ab hier müssen auch Sie lernen, Ihrem Schützling zu vertrauen!

Und wenn Sie von Anfang an darauf achten, dass der kleine Kerl nicht an der Leine zieht, ist das schon die halbe Miete. Zieht er, bleiben Sie stehen, lockert sich die Leine und oder er schaut Sie dabei auch noch an, loben Sie ihn und gehen weiter. Lassen Sie ihn angeleint nie zu anderen Hunden, weder zur Begrüßung noch zu einem Spielchen (ganz egal, was Ihr Gegenüber von Ihnen denken mag)! Wenn der Welpe groß ist, kommen Sie an keinem anderen Hund mehr vorbei ohne sich den Arm zu verrenken. (Wenn Sie möchten, dass die beiden Hunde miteinander Spielen, bringen Sie ihren Hund ins Sitz, leinen ihn ab, warten evtl. bis er sich beruhigt hat und geben ihm dann sein O.K.- Kommando) Wechseln Sie öfter die Richtung, gehen Sie mal Zick-Zack, im Kreis oder zurück, so lernt der kleine Kerl auf Sie zu achten.

Sie dürfen auch keine Angst vor anderen Hunden haben, der Welpe merkt das sofort! Dabei ist eine der wichtigsten Grundregeln, dass ein Welpe täglich (ungezwungenen!) Kontakt mit mehreren Artgenossen allen Alters haben sollte.

Natürlich wird er hier auch auf Hunde treffen, die nicht mit

ihm spielen wollen, aber auch das gehört zum Leben und ebenso muss der Umgang mit Enttäuschungen frühzeitig erlernt werden.

Vermeidung von Leinenaggression

Vermitteln Sie dem Welpen von Anfang an,

dass Sie die Rolle als schützende, führende

Elternfigur wahrnehmen. Rufen Sie ihn nicht

bereits ängstlich zurück, wenn ein Hund entgegenkommt, sondern schlendern Sie einfach ruhig darauf zu.

Die eigene Angst vor einer Hundebegegnung überträgt sich auf Ihren Hund und verunsichert ihn. Ist der andere Hund angeleint, leinen Sie ihren Hund auch an und nehmen ihn auf die andere Seite (Sie befinden sich zwischen dem entgegen- kommenden Hund und ihrem Hund), schenken Sie dem anderen Hundehalter einen freundlichen Gruß, aber sonst keine Beachtung und gehen Sie zügig weiter.

Strahlen Sie Sicherheit und Souveränität aus, reden Sie nicht beruhigend auf den Hund ein. Bleiben Sie gelassen und atmen Sie ruhig durch, nehmen Sie eine selbstbewusste Körperhaltung ein und lassen die Leine, ganz ohne Spannung locker,

so kommt ihr Hund erst gar nicht auf die Idee, Sie, die Leckerchen oder sein Spielzeug in ihrer Tasche einmal verteidigen zu müssen.

Checkliste:

–  Zu geringe Frustrationstoleranz

–  Verteidigung von: Sozialpartner Mensch, Futter, Spielzeug/Beute, des Territoriums

(alltäglicher Spaziergang, die Straße in der man wohnt, der Park um die Ecke)

–  Soziale Selbstdarstellung, Soziale Verunsicherung

–  Aggressives Verhalten anderer Hunde

–  Verstärkende Muster des Menschen; durch Abhalten und

–  Wegziehen, durch Beruhigen, durch Meckern und Schimpfen

–   Aggressive Muster werden gelernt!

Sozialisation

Hunde sind hochsoziale und sensible Tiere, die insbesondere als

Welpen ganz besonders intensive Betreuung durch den Menschen

und den Kontakt zu Artgenossen benötigen. Fehler und Mängel in

der Sozialisierungs- und Prägephase der Hunde sind später kaum noch zu korrigieren.

Für meinen Mann und mich bedeutet, einen sozialisierten Welpen abzugeben, dass wir uns in dieser, so wichtigen, 1. Sozialisationsphase mit liebevoller Zuwendung um jeden einzelnen der kleinen Wonneproppen kümmern. Wir haben die Welpen nicht nur sich selbst und der Mami überlassen, sondern aktiv am Geschehen teilgenommen.

Sozialisation ist ein Prozess, der nie abgeschlossen sein wird. In ihrem Zentrum steht die Entwicklung der Persönlichkeit des Welpen sowie die, seiner sozialen Beziehungen und Kontakte. Zur Persönlichkeit gehört einerseits die Einzigartigkeit, die den Einzelnen von allen Anderen unterscheidet, andererseits aber auch die soziale Rolle, die die Mitglieder seines Rudels miteinander teilen.

Sozialisation vollzieht sich auch, indem sich die Beteiligten in ihrem Verhalten wechselseitig aufeinander beziehen. Allerdings geschieht das in der Regel nicht als Interaktion zwischen Gleichen, sondern vor allem in Generationenbeziehungen.

Die erste Phase der Sozialisation findet vor allem im Umgang mit seinem Rudel und dem Züchter, also quasi seiner „Ur-Familie“, statt und wird mit der Herausbildung einer eigenen Persönlichkeit eines jeden Welpen abgeschlossen. Der Welpe entwickelt normalerweise in dieser Zeit das so genannte Urvertrauen – durch die liebevolle Zuwendung (körperlich und emotional), die er durch seine „Familie“ erfährt. Damit wird es ihm erst ermöglicht, sozial handlungsfähig zu werden und offen für weitere Sozialisationsschritte.

In den ersten 8 bis 12 Wochen, also direkt nach der Übernahme Ihres Welpen, beginnt ein entscheidender Entwicklungsschritt.

Die zweite Phase der Sozialisation, würde ich mit dem Heranwachsen gleichsetzen, also den Prozess der Vergesellschaftung. Der Welpe sollte in dieser Phase alles kennen lernen, was er für sein Leben braucht. Die in dieser Phase verinnerlichten Verhaltensweisen gelten als stabil, können sich aber in seinem Lebenslauf durchaus auch noch ändern, da der Hund in Interaktion mit seiner Umwelt ständig auch Anpassungen vornehmen kann.

In diesem Zeitraum wird die Partnerschaft zwischen Ihnen und Ihrem Briard geprägt und gefestigt. Grundsätzliche Verhaltensweisen, die für ein erfreuliches Miteinander notwendig sind, müssen erlernt werden, wie z.B. Stubenreinheit, das Gehen an der Leine, das Kennen lernen anderer Hunde ect.

Sehr schnell werden Sie merken, dass Geduld und Liebe allein nicht reichen. Um die Charakterbildung wirklich in die richtigen Bahnen zu lenken, ist vor allem eines gefordert: Konsequenz. Das fällt zwar nicht immer leicht, aber es zahlt sich aus!

Darauf folgt die Rangordungsphase (ca. 13. bis 16. Woche)

In dieser Phase sollte Ihr Hund lernen, dass er sich Ihnen unterzuordnen hat, dass Sie sein Rudelführer sind und Sie die Autorität haben. In dieser Zeit müssen Sie dem Kleinen eine ganze Menge „Benimm“ beibringen wie z. B.: Sitz, Komm, nicht an Menschen hochspringen, alleine zu Hause zu bleiben und vieles mehr.

… und bitte nehmen Sie sich Zeit, nehmen Sie sich viel Zeit! Lassen Sie nichts durchgehen, denn jede Nachlässigkeit rächt sich später um ein Vielfaches.

Erziehung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass Hundkinder die Fähigkeiten erst erlernen müssen, durch die sie später zu kompetenten Gesellschaftsmitgliedern werden. Erziehung ist also ein Baustein der Sozialisationsvorgänge, für die das Ziel grundlegend ist, Veränderungen zu bewirken. Sie bezeichnet demnach jenen Anteil am Sozialisationsprozess, der sich auf die Manipulation bezieht.

Ab der 17. Woche beginnt Ihr Hund sich vermehrt mit seiner Umwelt zu beschäftigen. Seien Sie geduldig und nutzen Sie diese Zeit zur Vertiefung bereits erlernter Dinge und zur Stabilisierung seines Selbstvertrauens.

Ab dem 6. Lebensmonat beginnen bei den meisten Hunden die „Flegeljahre“.

Sie werden aufsässig, wollen das Gelernte vergessen und stellen Ihre Nerven und Geduld auf eine harte Probe. In dieser Phase ist Konsequenz bei Einhaltung von Verboten und der Ausführung von Befehlen ein unbedingtes Muss!

Sozialisation ist also ein lebenslanger Prozess des Lernens und der Anpassung!

Ernährung

(Gesunde Ernährung ist maßvolle Ernährung!)

Fütterung des Welpen und Junghundes:

8. – 12.  Woche4 – 5 mal am Tag
13. – 20. Woche3 – 4 mal am Tag
5. – 11. Monate3 mal am Tag
ab 12. Monate2 mal am Tag  (möglichst beibehalten)

Der Hund benötigt neben Fleisch auch Fett, Mineralstoffe, Vitamine und pflanzliche Materialien.

Achten Sie auf die Futtertemperatur. Füttern Sie nichts direkt aus dem Kühlschrank oder vom Herd. Das Futter sollte mindestens Zimmertemperatur

haben, noch besser ist es wenn es lauwarm ist.

Die Futtermenge richtet sich nach der Größe des Hundes und wird allmählich mit dem Alter des Tieres gesteigert. Welpen sollten auf keinen Fall „überfüttert“ werden. Dies kann auf Grund des zu schnellen Wachstums für die Knochenentwicklung zu Problemen führen. Jedes Gramm zuviel stellt eine zusätzliche Belastung für die jungen, zarten Knochen  dar!

Die Fütterung des Welpen stellt eine hohe Anforderung an das Futter. In den ersten beiden Lebensmonaten liegt der Kalzium- und Phosphorbedarf rund viermal höher als beim erwachsenen Hund. Mit zunehmender Mineralisierung der Knochen nimmt er im Laufe des Wachstums stetig ab. Um ein gleichmäßiges Knochenwachstum und eine gesunde Skelettentwicklung zu erreichen, kann die Versorgung mit Kalzium und Phosphor eigentlich nur durch eine ausgewogene, altersangepasste und auf die Größe abgestimmte Vollnahrung problemlos gewährleistet werden. Die Selbstherstellung von Hundenahrung ist wegen der möglichen Unter- oder Überversorgung mit lebenswichtigen Nährstoffen insbesondere bei Welpen sehr kritisch.

Gute Fertigfuttermittel sind auf die jeweiligen Bedürfnisse während der Wachstumsphasen von großen, mittleren und kleinen Hunderasen abgestimmt.

Die meisten Futterhersteller liefern auch einen dazugehörigen Futterplan mit,

um die Ration richtig bestimmen zu können.

Die richtige Futtermenge, ergibt sich aus dem individuellen Bedarf des Hundes.

Auch den erwachsenen Briard sollten Sie lieber häufiger am Tag und in kleinen Portionen füttern, da Sie so Verdauungsproblemen vorbeugen und den

empfindlichen Magen entlasten.

Die Empfehlungen auf der Futterpackung sind nur ein Anhaltspunkt. Wächst Ihr Junghund in einer Gruppe (Zweithund) auf, hat er einen höheren Energiebedarf

als ein „Einzelkind“. Die Bewegungsaktivität und die Haltungsbedingungen spielen auch eine wichtige Rolle. Sie sollten den Hund regelmäßig wiegen und seine Körperkondition beurteilen. Eine zu schnelle Gewichtsentwicklung ist zu vermeiden, da diese zu erheblichen Wachstumsstörungen und Entwicklungsstörungen des Skeletts (HD) führen kann. Hunde besitzen von Natur aus eine eingebaute „Waage“  – die hinteren Rippenbögen. Zeichnen sich diese leicht ab, bzw. ist kein sonderlicher Fettansatz unter der Haut zu spüren, dann ernähren Sie Ihren Liebling goldrichtig.

Im Alter von 12- 15 Monaten sollten Sie zu einem Futter für Erwachsene wechseln.

Fertigfutter

ist hochwertig, sicher und bequem

… muss die richtigen Mengen im abgestimmten Verhältnis an Nährstoffen enthalten: Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine.

Mit den so genannten Alleinfuttermitteln, denn da ist alles in der richtigen Dosierung drin, was ein heranwachsender Hund braucht, können Sie eigentlich nichts falsch machen, da sie den wissenschaftlichen Anforderungen weitgehend entsprechen. Da große Hunderassen in der Regel spätreif sind, ist das Futter für ihren Welpen- und Junghund entsprechend zusammengesetzt.

oder Hausmannskost  

Wenn man es richtig macht – man muss den Gehalt der Ausgangsmaterialien an Eiweißen, Fetten, Mineralstoffen und Vitaminen genau kennen – ist es kein Problem

das Futter selbst zuzubereiten. Wer kann jedoch die Menge essentieller Aminosäuren oder den Vitamingehalt eines Fleischstückes genau bestimmen?

Dann kommt es hierbei oft zu Fehlversorgungen mit Mineralstoffen und durch

diese Über- oder Unterversorgung werden oft Entwicklungsstörungen ausgelöst.

Fleisch ist ein hervorragendes Futtermittel, darf aber nur in Kombination mit anderen Ausgangsmaterialien verwendet werden. Reine Fleischfütterung führt zu erheblichen Mangelerkrankungen. Es kommt zu einem Kalziumdefizit (die Knochen entkalken und werden immer weniger tragfähig).

Fleisch und Fisch koche ich vorher.

Geflügel –  Huhn oder Pute : Fleisch, Herz und Magen

Rindfleisch: Fleisch auch gerne Beinscheibe mit Markknochen,

Herz, Leber (sparsam), grüner Pansen, Schlund, Lunge

Fisch: Tunfisch, Seelachs, Lachs, Kabeljau, Ölsardinen, Sprotten

Mixer:

Möhren, Blumenkohl, Brokkoli, Kohlrabi, Paprika, Sojabohnen, Spinat,

Rote Beete, Reis, Kartoffeln, Nudeln, Nüsse, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Grünkerne, Haferflocken, Dinkel, Bananen, Kiwi,

Äpfel, Buttermilch, Joghurt, Hüttenkäse…

Schweinefleisch, Geflügelknochen, rohes Eiweiß, Zwiebeln und  stark gewürzte Speisen füttern Sie bitte überhaupt nicht!!!

Leckerchen (Bonbons)

Im Tierfachhandel finden Sie eine große Auswahl an Knabbereien und      Belohnungshappen. Die Leckerchen sollten aber immer nur als besondere

Belohnung gegeben werden, sie sind kein Futterersatz und

ziehen Sie die gegebene Menge bitte von der täglichen Futterration ab!

Zum Knabbern sollten Sie immer etwas parat haben. Je härter desto besser.

Geeignet sind: Büffelhautknochen, hart getrocknete Fleischprodukte, Knabberohren, Pansenkräcker oder Hartgebäck, wie Hundekuchen oder Hundebrot.

Pflege

 Fellpflege

Das Fell des Briard ist recht pflegeleicht. Das lange Ziegenhaar

reinigt sich durch Schütteln weitgehend selbst. Mehr Arbeit macht

die Unterwolle dicht auf der Haut. Sie bildet Knötchen und verfilzt

nach einiger Zeit. Dass ein nasser Briard bei Schmuddelwetter eine Menge Schmutz in die Wohnung trägt, haben Sie sich natürlich längst selbst überlegt. Ansonsten ist er sehr sauber und haart kaum.

Einen kleinen Briard bräuchten Sie in den ersten Monaten gar nicht zu kämmen.

Damit er sich daran gewöhnt, sollten Sie das Kämmen und Pflegen aber schon von Anfang an mit ihm üben. Nehmen Sie sich eine weiche Bürste und kraulen Sie ihn damit vorsichtig durch. Dabei werden gleich noch die Ohren kontrolliert und bei bedarf gereinigt. Reden Sie mit ihm und loben Sie ihn, wenn er still hält!

Ist das Fell dann etwas länger, nehmen sie einen rotierenden Kamm.

Wenn Sie dies 1 x pro Woche machen, gewöhnt er sich sehr schnell daran und bringt das Kämmen und Säubern mit angenehmer Zuwendung in Verbindung.

Kontrollieren Sie auch die Zehen- und Ballenzwischenräume. Dort sollte das Fell grundsätzlich kurz gehalten werden.

Baden

Ein Bad mit Shampoo ist beim Briard

nahezu überflüssig. Im Gegenteil, es schadet dem Fell, denn

das Ziegenhaar wird dadurch weich und flusig und der schützende

Säuremantel der Haut wird zerstört. Gegen ein Bad in Naturgewässer ist jedoch nichts einzuwenden. Baden müssen Sie den Briard nur dann, wenn er sich in etwas gewälzt hat und dementsprechend „duftet“. Nehmen Sie dann bitte ein sehr mildes, rückfettendes Shampoo.

Die Ohren

Kontrollieren Sie die Ohren wöchentlich.

Reinigen Sie die Ohren bei Bedarf mit einer Ohrreinigungsflüssigkeit (Tierarzt oder Fachgeschäft) indem Sie einige Tropfen in die Ohren träufeln und diese dann unter leichtem Druck einmassieren. Danach wird der Hund den Kopf kräftig schütteln und der gelöste Schmutz gelangt nach oben. Nun können Sie den äußeren Gehörgang vorsichtig mit einem weichen fusselfreien Taschentuch reinigen. Bei zu starkem Haarwuchs im Ohr empfiehlt es sich diese auszuzupfen, weil sie ansonsten in Verbindung mit dem Ohrenschmalz die Auslüftung des Ohrs behindern können. Dunkle übel riechende Beläge zeigen meist eine Entzündung an.

Kratzt sich der Hund oft am Ohr oder Halsband und schüttelt den Kopf ist eine gezielte Behandlung durch den Tierarzt erforderlich.

Augen

Die Augen werden mit einem nicht fusselnden Tuch vom „Schlaf“ gereinigt.

Fusseln von Watte oder Papiertaschentüchern können die Schleimhäute reizen.

Zahnwechsel

Zwischen dem 4. und 6. Monat wechselt er vom Milchgebiss zu seinem richtigen Gebiss. Der Zahnwechsel geht bei vielen Junghunden mit vermehrtem Speicheln und mäkeligem Fressen einher. Hier handelt es sich aber meistens um eine sehr kurzfristige Erscheinung. Kalbs- Rinder- oder Büffelhautknochen und Ochsenziemer können beim Zahnwechsel genauso helfen, wie Baumwollknoten. Wenn es massive Probleme gibt, sollte man den Hund beim Tierarzt vorstellen.

Krallen

Die Krallen läuft sich der Briard bei regelmäßigem Auslauf auf hartem Untergrund ausreichend ab. Die doppelten Afterkrallen an den Hinterläufen müssen in regelmäßigen Abständen mit einer Krallenzange gekürzt werden. Dabei darf der in der Kralle verlaufende Nerv nicht verletzt werden.

Ich lasse es immer von meinem Tierarzt machen.

Impfungen

Die 1. Impfung gegen Parovirose hat Ihr Welpe in der 5. bis 6. Lebenswoche erhalten.

Gegen Staupe/Hepatitis/Leptospirose/Parovirose/Zwingerhusten wurde Ihr Hund in der 7. bis 8. Woche geimpft.

Mit 12 Wochen müssen Sie diese Impfung wiederholen und durch Tollwut ergänzen.

Ab der 16. Lebenswoche können Sie den Hund gegen Borreliose impfen lassen.

Der Impfschutz Ihres Vierbeiners wird durch jährliche Auffrischungsimpfungen erhalten. Geimpft wird nur ein gesunder und parasitenfreier Hund – deshalb machen Sie bitte, etwa 1 bis 2 Wochen, vor der geplanten Impfung eine Wurmkur!

Wenn Sie mit dem Hund ins Ausland fahren wollen, muss die Tollwutimpfung regelmäßig aufgefrischt und in Ihren Heimtierpass eingetragen werden.

Des Weiteren empfehlen wir, darauf zu achten, dass bei Zusammenführung von Hunden (Veranstaltungen: Ausstellungen, Prüfungen, Training, Welpenstunden) nur geimpfte Hunde zugelassen sind. Gleichzeitig sollten Sie keine Veranstaltungen besuchen, an denen Hunde ohne gesicherten Impfstatus teilnehmen.

Wurmkuren

Mit regelmäßigen Wurmkuren zur Abwehr innerer Parasiten (Haken- und Spulwürmer) werden bereits die Welpen vor der dritten Lebenswoche behandelt.

Ihr Welpe wurde mit 2 Wochen erstmals entwurmt, dann alle 14 Tage.

Die nächste Entwurmung erfolgt dann von Ihnen, im Alter von 12 Wochen, unmittelbar vor der nächsten Impfung. Dann sollte noch einmal im Alter von 6 und 9 Monaten entwurmt werden.

Da eine Wurmkur immer auch einen Eingriff in die lebensnotwendige Darmflora bedeutet, sollte sie im Verlauf des weiteren Hundelebens nicht „blind“, sondern nur im Bedarfsfall durchgeführt werden. Hierzu sollte ein- bis zweimal jährlich eine Kotuntersuchung beim Tierarzt erfolgen, um dann über die Notwendigkeit der Entwurmung zu entscheiden.

Fiebermessen

Die Normaltemperatur schwankt bei Hunden zwischen 37,8°C und 39,2°C.

Die mittlere Köpertemperatur liegt bei 38,5 °C.

Jüngere Hunde haben oft eine etwas höhere Temperatur.

Fieber beim Hund grundsätzlich nur rektal messen.

Verwenden Sie am besten ein digitales Fieberthermometer.

  • bestreichen Sie das Vorderteil des Thermometers mit etwas Vaseline
  • legen Sie den Hund auf die Seite
  • heben Sie den Schwanz hoch und führen Sie das Thermometer ein
  • halten Sie auf jeden Fall das Thermometer fest, damit es nicht im Hund

verschwindet

Ist die Temperatur außerhalb der genannten Werte, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
Magendrehung

Die Magendrehung ist für den Hund lebensbedrohlich und führt ohne schnelle Behandlung nach wenigen Stunden zum Tod.

Wie kommt es zur Magendrehung?
Die genaue Ursache für die Entstehung der Magendrehung ist bisher noch nicht bekannt. In den meisten Fällen besteht ein enger Zusammenhang mit der Futteraufnahme wie etwa eine schnelle Aufnahme großer Futter- und Wassermengen. Durch die zusätzliche Wasseraufnahme quillt das Futter, wodurch sich das Volumen vergrößert. Es kommt so zur Magenüberladung.

Grundsätzlich ist bei übermäßiger Aktivität, des Welpen, nach der Futteraufnahme ein Risiko für die Entwicklung einer Magendrehung gegeben. Versuchen Sie bitte nach der Fütterung eine gewisse Ruhephase einzuhalten, um dem Verdauungstrakt ausreichende Möglichkeiten zu geben, den Verdauungsprozess einzuleiten.

Wie erkenne ich eine Magendrehung?
Die Hunde beginnen meist rastlos herum zu laufen, legen sich hin um direkt wieder hektisch aufzuspringen, oberflächliche, erschwerte Atmung, Speicheln, erfolglose Würgeerscheinungen (Brechreiz), zum Teil teilnahmsloser oder schmerzverzerrter Ausdruck. Die Hunde sind kaum ansprechbar krümmen den Rücken und haben eine gespannte, harte Bauchdecke. Beobachten Sie die Bauchdecke des Hundes, ist sie auf einer Seite stark aufgetrieben, sollten Sie umgehend den Tierarzt aufsuchen – kündigen Sie Ihr Kommen vorher telefonisch an, damit der Tierarzt alles parat hat. Es kommt in solchen Momenten auf jede Minute an, also sollte auch der Tierarzt in der Nähe sein damit man mit der Hinfahrt nicht wertvolle Zeit verschwendet.

Durchfall (kein Bild)

Junge Hunde haben ab und zu Durchfall. Stress, Nahrungsumstellung oder ein Schnupfen können die Ursache sein. Geben Sie dem Hund dann eine „Diät“ in Form von gekochtem Reis mit einer geriebenen Karotte und gekochtem Hühnerfleisch oder Hüttenkäse und Weizenkleie, evtl. eine Kohletablette oder Okoubaka – Kügelchen.

Sollte nach 2 Tagen keine Besserung eintreten, bitte den Tierarzt (Kotprobe mitnehmen) um Rat fragen.

Giftige Stoffe und Pflanzen

(Diese Liste ist nicht vollständig, es ist nur ein kleiner Auszug. Mehr Informationen zu diesem Thema erhalten Sie unter:

http://www.meb.uni-bonn.de/giftzentrale/pflanidx.html     oder:

http://www-vetpharm.unizh.ch/reloader.htm )

Küchenzwiebel, Kakao,

Nikotin, Avocado, Oleander, Rhododendron, Azalee, Hortensie, Goldregen, Eibe, Buchsbaum, Mistel, Obstkerne, Philodendron, Diefenbachia, Fensterblatt, Yuccapalme, Drachenbaum, Bogenhanf, Gummibaum, Birkenfeige, Weihnachtsstern, Alpenveilchen, Becherpriemel, Brunfelsie.

Sie müssen wissen, dass ein Hund naturgemäß immer auf Futtersuche ist.

Deshalb vermeiden Sie, dass z.B. Unkrautvernichter wie Schnecken- oder Ameisentod herumliegt. Auch hier spielt Ihre Erziehung eine große Rolle.

Machen Sie ihrem Hund klar, dass er sowohl im Haus als auch im Garten oder im

Wald nichts vom Boden fressen darf. Sorgen Sie selber auch dafür, dass keine

Gifte herumliegen, damit ein hungriger oder durstiger Hund sie nicht erreichen kann.

Bei Vergiftungserscheinungen in jedem Fall sofort den Tierarzt aufsuchen!

Tipps:

Füttern Sie ihrem Hund täglich Bierhefeflocken, diese liefern wertvolle Vitamine. Ebenso können Sie Leinsamen beifüttern, auch diese bieten eine gute Möglichkeit zur Anreicherung des Futters. Leinsamen sollten allerdings geschrotet, gemörsert oder gekocht gefüttert werden.

Pflanzenöle enthalten wertvolle ungesättigte Fettsäuren, die der Körper des Hundes nicht selbst herstellen kann. Zudem enthalten Öle die Vitamine E und B sowie Eiweiß. Regelmäßig eine kleine Menge sorgt für glänzendes Fell und ist gut geeignet, um den Fettstoffwechsel zu regulieren. Man kann Sonnenblumenöl, Sojaöl, Weizenkeimöl oder Distelöl verwenden. Eines davon steht doch sicher in Ihrem Küchenschrank, oder?

Apfelessig

Auch bei uns Menschen ist die positive Wirkung von Essig auf unsere Gesundheit bekannt, auch beim Hund zeigt Essig seine gesunde Wirkung. Beispielsweise Apfelessig. Ein kleiner Spritzer täglich ins Trinkwasser versorgt den Hund mit Vitaminen und Mineralstoffen. Dadurch wird das Immunsystem gestärkt und der Stoffwechsel angeregt. Geht der Hund aufgrund des Geruchs nicht an das Wasser, kann man den kleinen Spritzer auch unter sein Futter mischen. Auch kann man das edle Tröpfchen zum desinfizieren der Hundebürste nehmen. Des Weiteren pflegt der Essig das Fell, nimmt Staub und Schuppen auf und vermindert Juckreiz.
Honig

Neben Vitaminen enthält Honig Mineralien, Enzyme und liefert so wertvolle Energie und gleicht Mangelerscheinungen aus. Schon seit Jahrhunderten ist Honig als ein natürliches Antibiotikum bekannt und weist eine entzündungshemmende Wirkung im Hals, Magen- und Darmbereich auf. Versuchen Sie ihrem Hund täglich einen Löffel Honig schlecken zu lassen, mag er ihn pur nicht, dann mischen Sie ihn unter das Futter oder in einen Joghurt. Wer nun Angst um die Zähne seines Hundes hat, der kann anschließend eine Möhre füttern, das verhindert die Kariesgefahr!

(Wenn der Hund sie frisst?!)

Schnee

Hundepfoten sinken im Schnee tief ein und es können sich Eisklumpen zwischen den Zehen bilden. Nach einem Schneespaziergang müssen Sie diese zum Schmelzen bringen, das könne Sie mit einem warmen Pfotenbad tun. Viele Hunde übernehmen die Pfotenpflege auch selbst, das heißt sie lecken ihre Pfoten gründlich sauber. Vorsicht ist jedoch geboten, wenn der Hund viel auf salzhaltigen Wegen gelaufen ist, denn auf das Ablecken größerer Salzmengen reagieren magenempfindlichen Tieren mit Verdauungsstörungen oder Erbrechen.

Gerade bei einem Spaziergang, der über solch stark gesalzte oder aber auch mit Streusand versehenen Wege führt, bedarf es einer intensiven Pfotenpflege. Dabei sind besonders die sensiblen Stellen zwischen den Zehen zu beachten, da hier durch grobe Salzkörner oder Streusand Scheuerstellen entstehen können. Behandeln Sie eventuell entstandene Verletzungen mit einem warmen Bad aus Kamille und Eichenrinde und cremen Sie danach die Ballen mit Wund- und Heilsalbe (Kamille oder Ringelblume) ein. Lange Haare an den Pfoten sollten Sie im Winter nicht abschneiden, da dies zu leichten Reizungen führen kann.
Vorbeugend können Sie vor dem Spaziergang die Pfoten mit Melkfett oder Vaseline einreiben, damit sich keine Eisklumpen, Salz oder Matsch zwischen den Zehen oder Ballen festsetzen können. Im Fachhandel gibt es als etwas teurere Alternative ein Pfotenschutzspray oder ein Pfotenbalsam, eine leider nicht abriebfeste Abhilfe. Diese Sprays wirken als Schutzfilm gegen Reizungen durch Salz, Streusand, Eis und Schmutz. Mit einem solchen Pfotenschutz lässt sich auch der empfindliche Zwischenzehenbereich vorbeugend behandeln. Da sich der elastische Schutzfilm beim Laufen abnutzt, muss er in der schnee- und streusalzreichen Zeit täglich erneuert werden. Empfehlen kann ich hingegen die Pfotenpflege Lotion von m4d, die schnell einzieht und auf einer Weizenkeim und Avocadoölbasis ist, frei von Duft- und Farbstoffen.

Im Vergleich zu Vaseline und anderen fetthaltigen Cremes hinterlässt sie mit dieser Lotion keine „Fettabdrücke“ auf dem Boden!

Schlusswort

Niemals sollte Ihr Briard zu einem Duckmäuser und Nebenherschleicher werden, sondern sich selbstbewusst und offen präsentieren.

Aber gerade dieses Selbstbewusstsein und seine Eigenständigkeit machen Ihren Briard auch nicht gerade unproblematisch. Mit seinem Charme ermogelt er sich in der familiären Rangordnung ganz leicht einen Spitzenplatz, was das Zusammenleben erheblich erschweren kann.

Verweisen Sie ihn konsequent immer wieder auf seine Stellung im Rudel, er wird es respektieren und eine innige Bindung zu Ihnen aufbauen.

BuchTipps

Was Hündchen nicht lernt …

(Welpen und Junghunde verstehen, prägen und erziehen) von Thomas Baumann

Baumann-Mühle-Verlag, 4. Auflage 2006 – 14,90 Euro

Welpenspielstunde

Gabriele Niepel ca. 16,00 €

Der Briard

Gabriele Niepel ca. 12,00 €

…damit wir und verstehen

(Die Erziehung des Familienhundes)

Baumann-Mühle-Verlag, 8. Auflage 2007  – 19,90 Euro